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unermesslicher Schmerz

Jeder Mensch trägt unermesslichen Schmerz in sich.

 Zum Menschsein gehört ein tiefer Schmerz, der dir den Zugang versperrt zu dem, wer du bist. Wir setzen diesen Schmerz oft gleich mit alten Verletzungen, die uns in unserem Mensch-geworden-sein prägen. Aber vielleicht sind es nicht die Verletzungen die den Schmerz verursachen. Vielleicht ist der Schmerz einfach nur da und tut weh. Der Schmerz gehört zu dir - und er gehört nur dir alleine. Das spürst du vielleicht instinktiv und voller Scham, da du den Schmerz nicht verursacht hast, es aber doch ausschließlich dein eigener Schmerz ist.

Einen großen Teil unseres Lebens und unserer Kraft verwenden wir Menschen darauf, unseren Schmerz nicht spüren zu müssen. Wir haben individuelle Strategien um ihn zu betäuben: mit Arbeit, ablenkendem Zeitvertreib, Genussmitteln, Drogen, unerfülltem Sex und vielen anderen Dingen. Wir versuchen den Schmerz zu beseitigen indem wir danach streben "besser" zu werden oder uns zu therapieren. Indem wir uns selbst erhöhen oder uns Höherem zuwenden. Wir verurteilen Andere oder versuchen uns ihrem Urteil zu entziehen. Oder wir versuchen dem Schmerz aus dem Weg zu gehen, indem wir uns darin einrichten klein und hilflos zu sein und dies uns selbst und der Welt gegenüber als normal oder unabdingbar erklären.

Was wir zumeist jedoch nicht tun, ist es sich unserem Schmerz in seinem wahren Ausmaß zuzuwenden. Dem Schmerz dessen Eigenschaft es ist, weh zu tun. Ihm Raum zu geben, ihn zulassen, in ihn hinein oder durch ihn hindurch zu gehen - wie durch ein mit Dornen umranktes Tor - hin zu dem, wer du immer schon warst

Ausschließlich Deinem Sein – also dem, wer du auf ganz natürliche Weise bist - verpflichtet werde ich dich durch sämtliche Bereiche des Seins führen, die dich und uns Menschen als Mensch ausmachen. Erleb- und wahrnehmbar untersuchen und betrachten wir alle Bereiche des Seins, die zu dir gehören, die du dir aber vermutlich nie ausgesucht hast. Du beobachtest und erkennst deinen Verstand als das, was er ist. Du fühlst dein Gefühl und du fühlst deine Gefühle fühlen. Und vielleicht erlaubst du es auch deinem Schmerz, weh zu tun.